Kurze Fakten über Tadschikistan:
- Bevölkerung: Ungefähr 9,5 Millionen Menschen.
- Amtssprache: Tadschikisch.
- Hauptstadt: Duschanbe.
- Währung: Tadschikistanischer Somoni.
- Regierung: Republik mit Präsidialsystem.
- Hauptreligion: Islam.
- Geographie: Binnenstaat in Zentralasien, grenzt an Afghanistan, Usbekistan, Kirgisistan und China.
Fakt 1: Etwa 90 % Tadschikistans sind gebirgig
Tadschikistan ist überwiegend gebirgig, etwa 90 % seines Territoriums sind von Bergen bedeckt. Darüber hinaus liegt etwa die Hälfte der Landmasse des Landes oberhalb von 3.000 Metern (9.800 Fuß) über dem Meeresspiegel. Diese raue Topographie wird durch die hohen Gipfel der Pamir- und Alay-Gebirge geprägt und trägt Tadschikistan den Spitznamen „Dach der Welt“. Das bergige Gelände hat erhebliche Auswirkungen auf das Klima, die Artenvielfalt und das kulturelle Erbe des Landes und macht es zu einem faszinierenden Reiseziel für Abenteurer, Naturliebhaber und Kulturentdecker gleichermaßen.
Fakt 2: Der Name der Hauptstadt bedeutet übersetzt Montag
Der Name leitet sich vom persischen Wort „du“ für „zwei“ und „shanbe“ für „Tag“ ab. Der Legende nach war die Stadt ursprünglich ein kleines Dorf, in dem nur montags ein Markt stattfand. Im Laufe der Zeit wuchs das Dorf zu einer Stadt heran, und der Name „Dushanbe“ blieb erhalten, was seine bescheidenen Ursprünge als Marktstadt widerspiegelte. Warum ist der zweite Tag am Montag? So wird es in der islamischen Welt betrachtet: Sonntag ist der erste Tag der Woche und Samstag ist der letzte.
Duschanbe, die Hauptstadt Tadschikistans, entstand als kleines Marktdorf an der Seidenstraße. Es wuchs im späten 19. und frühen 20. Jahrhundert unter der Herrschaft des Russischen Reiches und dehnte sich während der Sowjetzeit weiter aus und entwickelte sich zu einem Industrie- und Verwaltungszentrum. Nach der Unabhängigkeit Tadschikistans im Jahr 1991 wurde Duschanbe zur Hauptstadt und entwickelte sich weiter, indem es Strukturen aus der Sowjetzeit mit modernen Annehmlichkeiten vermischte. Heute dient es als politisches, wirtschaftliches und kulturelles Zentrum Tadschikistans.
Fakt 3: In Tadschikistan gibt es einen See, der nach Alexander dem Großen benannt ist
In Tadschikistan gibt es einen See namens Iskanderkul, was auf Englisch „Alexanders See“ bedeutet. Der Legende nach reiste Alexander der Große, der antike griechische Eroberer, während seiner Feldzüge in Zentralasien durch die Region und der See wurde ihm zu Ehren benannt. Iskanderkul liegt im Fann-Gebirge und bietet eine atemberaubende Landschaft und ist ein beliebtes Reiseziel für Touristen und Outdoor-Enthusiasten.
Fakt 4: Tadschikistan hat den zweithöchsten Staudamm
Der 1980 fertiggestellte Nurek-Staudamm in Tadschikistan ist mit etwa 300 Metern (984 Fuß) der zweithöchste Staudamm der Welt. Es spielt eine entscheidende Rolle bei der Wasserkrafterzeugung und Bewässerung in der Region.
Außerdem wurde mit dem Bau des Rogun-Staudamms begonnen, dessen Höhe nach seiner Fertigstellung den Nurek-Staudamm voraussichtlich übertreffen wird. Der Rogun-Staudamm wird voraussichtlich etwa 335 Meter (1.099 Fuß) hoch sein und ist damit der höchste Staudamm, der jemals gebaut wurde. Sobald es in Betrieb ist, wird erwartet, dass es die Wasserkraftkapazität Tadschikistans weiter erhöht und zur regionalen Entwicklung beiträgt.
Fakt 5: Tadschikistan hat außerdem die zweithöchste Straße der Welt
In Tadschikistan befindet sich der Pamir Highway, auch bekannt als M41, die zweithöchste internationale Straße der Welt. Die Autobahn durchquert das Pamir-Gebirge, bietet atemberaubende Bergpanoramen und überquert zahlreiche hochgelegene Pässe.
Einer der bemerkenswertesten Abschnitte des Pamir Highway ist der Ak-Baital-Pass, der auf einer Höhe von etwa 4.655 Metern (15.270 Fuß) über dem Meeresspiegel liegt. Damit ist er nach dem nahegelegenen Khunjerab-Pass an der chinesisch-pakistanischen Grenze einer der höchsten befahrbaren Pässe der Welt. Der Pamir Highway dient als wichtige Transportroute, die Tadschikistan mit Nachbarländern wie Kirgisistan, Afghanistan und China verbindet.
Hinweis: Wenn Sie planen, das Land zu besuchen, prüfen Sie, ob Sie in Tadschikistan einen internationalen Führerschein zum Fahren benötigen.
Fakt 6: In Tadschikistan gibt es verheerende Erdbeben
Tadschikistan liegt in einer seismisch aktiven Region und in der Geschichte des Landes kam es bereits zu verheerenden Erdbeben. Aufgrund seiner Lage an der Grenze der eurasischen und indischen tektonischen Platte ist Tadschikistan häufigen seismischen Aktivitäten ausgesetzt und daher anfällig für Erdbeben.
Eines der verheerendsten Erdbeben in der jüngeren Geschichte Tadschikistans ereignete sich am 10. Juli 1949. Das sogenannte Khait-Erdbeben hatte eine Stärke von 7,5 und richtete vor allem im Osten des Landes große Zerstörungen an. Tausende Menschen verloren ihr Leben und viele Dörfer wurden schwer beschädigt oder zerstört.
Vor kurzem, am 7. Dezember 2015, ereignete sich ein starkes Erdbeben mit einer Stärke von 7,2 im Südwesten Tadschikistans nahe der Grenze zu Afghanistan. Das Erdbeben verursachte erhebliche Schäden an Gebäuden und Infrastruktur im betroffenen Gebiet, was zu Todesopfern und Vertreibungen führte.
Fakt 7: Tadschikistan hat fast 1000 Flüsse
Tadschikistan wird von zahlreichen Flüssen durchzogen und ist damit ein wasserreiches Land in Zentralasien. Während die genaue Zahl je nach Klassifizierungskriterien leicht variieren kann, wird geschätzt, dass Tadschikistan fast 1.000 Flüsse durch sein Territorium fließen lässt.
Diese Flüsse entspringen dem gebirgigen Gelände des Landes, insbesondere den Gebirgszügen Pamir und Alay, und werden von Gletschern, Schneeschmelze und Niederschlägen gespeist. Der bedeutendste Fluss in Tadschikistan ist der Amu Darya, der einen Teil der südlichen Grenze des Landes bildet und eine entscheidende Rolle in seinen Bewässerungssystemen und in der Landwirtschaft spielt.
Weitere bemerkenswerte Flüsse in Tadschikistan sind unter anderem die Flüsse Vakhsh, Panj, Kofarnihon und Zarafshon. Diese Flüsse liefern nicht nur Wasser zum Trinken, für die Landwirtschaft und zur Wasserkrafterzeugung, sondern tragen auch zu den atemberaubenden Naturlandschaften und der Artenvielfalt des Landes bei.
Fakt 8: Einnahmen aus dem Ausland machen einen erheblichen Teil des Einkommens eines Landes aus
Überweisungen von im Ausland arbeitenden Tadschikistanern machen einen erheblichen Teil des Einkommens des Landes aus und tragen erheblich zur Wirtschaft des Landes bei. In den letzten Jahren machten Überweisungen etwa 25 bis 35 % des BIP Tadschikistans aus, was sie zu einer wichtigen Quelle für Devisenzuflüsse macht. Tadschikistan verfügt über eine große Diaspora, in der viele tadschikische Bürger als Wanderarbeiter in Russland, Kasachstan und anderen Ländern arbeiten. Diese Mittel spielen eine entscheidende Rolle bei der Unterstützung von Haushalten, der Verringerung der Armut und der Ankurbelung der Wirtschaftstätigkeit.
Fakt 9: In Tadschikistan gibt es einen Berg Salz
In Tadschikistan befindet sich der Salzberg Sarikol, auch bekannt als Salzberg Yagnob. Dieses Naturwunder liegt in der abgelegenen Region des Yagnob-Tals und ist eines der größten Salzvorkommen in Zentralasien. Der Berg besteht vollständig aus Salz und ist über Millionen von Jahren durch geologische Prozesse entstanden.
Der Salzberg Sarikol ist ein bedeutendes geologisches und kulturelles Wahrzeichen Tadschikistans und zieht Besucher und Forscher gleichermaßen an. Das aus dem Berg gewonnene Salz wurde im Laufe der Geschichte für verschiedene Zwecke verwendet, darunter für kulinarische, medizinische und industrielle Zwecke.
Fakt 10: Tadschikistan war in der Antike eines der Zentren des Buddhismus
Die Region war Teil des größeren buddhistischen Kulturraums, der sich über die Seidenstraße erstreckte und den indischen Subkontinent mit Ost- und Zentralasien verband.
Die strategische Lage Tadschikistans entlang der Seidenstraße erleichterte die Verbreitung des Buddhismus in der Region, da in der gesamten Region zahlreiche buddhistische Klöster, Stupas und Artefakte gefunden wurden. Wissenschaftler glauben, dass der Buddhismus in Tadschikistan blühte, insbesondere in den Regionen an der Grenze zum heutigen Afghanistan und Usbekistan.
Die antike Stadt Penjikent im heutigen Tadschikistan war eines der wichtigsten Zentren des Buddhismus in der Region. Ausgrabungen in Penjikent haben buddhistische Tempel, Skulpturen und Artefakte freigelegt und wertvolle Einblicke in die Verbreitung und Praxis des Buddhismus in Zentralasien während der Antike gegeben.
Mit dem Aufstieg des Islam in der Region ab dem 7. Jahrhundert ging der Buddhismus in Tadschikistan jedoch allmählich zurück und wurde schließlich zu einer Minderheitsreligion.
Veröffentlicht März 16, 2024 • 10 m zum Lesen