Kurzinfo über Liberia:
- Einwohnerzahl: ca. 5,3 Millionen Menschen.
- Hauptstadt: Monrovia.
- Amtssprache: Englisch.
- Weitere Sprachen: Einheimische Sprachen wie Kpelle, Bassa und Vai.
- Währung: Liberianischer Dollar (LRD).
- Staatsform: Präsidialrepublik.
- Hauptreligion: Christentum, daneben werden auch der Islam und traditionelle Glaubensrichtungen praktiziert.
- Geografie: An der Westküste Afrikas gelegen, grenzt es im Nordwesten an Sierra Leone, im Norden an Guinea, im Osten an Côte d’Ivoire und im Südwesten an den Atlantischen Ozean. Die Landschaft Liberias umfasst Küstenebenen, Regenwälder und Hochebenen.
Fakt 1: Liberia hat vielfältige Landschaften
Liberia hat eine Reihe unterschiedlicher Landschaften, die zu seiner natürlichen Schönheit und seinem ökologischen Reichtum beitragen. Die Geografie des Landes umfasst Küstenebenen, tropische Regenwälder, Hochebenen und Bergregionen:
- Küstenebenen: Liberia hat eine etwa 560 Kilometer (350 Meilen) lange Atlantikküste, die von Sandstränden, Mangroven und Lagunen geprägt ist. Diese Küstengebiete sind sowohl für den Fischfang als auch für den Tourismus von entscheidender Bedeutung.
- Tropische Regenwälder: In Liberia befinden sich einige der letzten verbliebenen Primärregenwälder Westafrikas, insbesondere in geschützten Gebieten wie dem Sapo-Nationalpark. Diese Regenwälder beherbergen eine einzigartige Flora und Fauna, darunter Zwergflusspferde, Schimpansen und verschiedene Vogelarten.
- Hochebenen und sanfte Hügel: Ein Großteil Zentralliberias besteht aus sanften Hügeln und Hochebenen, durch die Flüsse wie der St. Paul und der Cestos fließen. Diese Regionen sind auch für die Landwirtschaft von Bedeutung, da dort Nutzpflanzen wie Reis, Maniok und Kautschuk angebaut werden.
- Bergregionen: Im Norden Liberias, nahe der Grenze zu Guinea, liegen die Nimba-Berge, die eine Höhe von über 1.300 Metern (4.300 Fuß) erreichen. Dieses Gebiet ist nicht nur reich an biologischer Vielfalt, sondern verfügt auch über bedeutende Bodenschätze, insbesondere Eisenerz.
Fakt 2: Liberia wurde von befreiten Sklaven aus den USA gegründet
Liberia wurde im frühen 19. Jahrhundert von befreiten afroamerikanischen Sklaven aus den Vereinigten Staaten gegründet. Die 1816 gegründete American Colonization Society (ACS) war eine Organisation, die sich für die Umsiedlung befreiter schwarzer Amerikaner nach Afrika einsetzte. Die erste Gruppe kam 1822 an, und in den folgenden Jahrzehnten folgten Tausende weitere, die Siedlungen entlang der liberianischen Küste gründeten.
1847 erklärte Liberia seine Unabhängigkeit und wurde damit zur ersten und ältesten Republik Afrikas. Die Siedler, die als Americo-Liberianer bekannt sind, prägten die Regierung, Wirtschaft und Sozialstruktur des Landes über mehr als ein Jahrhundert. Americo-Liberianer entwickelten eine eigene Identität, in der sich afrikanische und amerikanische Bräuche vermischten, und ihr Einfluss auf die Entwicklung Liberias ist bis heute spürbar, auch wenn sich die Nation weiterentwickelt hat und viele indigene Kulturen umfasst.
Fakt 3: Liberia hat gute Surfspots
Liberia gewinnt dank seiner beeindruckenden und relativ unberührten Surfspots entlang der Atlantikküste zunehmend an Beliebtheit als Reiseziel für Surfer. Robertsport ist der berühmteste Surfspot Liberias und bekannt für seine langen, gleichmäßigen Wellen, die Surfer aus aller Welt anziehen. Robertsport liegt nahe der Grenze zu Sierra Leone und bietet mehrere Breaks, darunter Cotton Trees und Fisherman’s Point, die für verschiedene Könnensstufen geeignet sind und sowohl Beach- als auch Point-Breaks bieten.
Das tropische Klima und das warme Wasser des Landes machen es zu einem angenehmen Surfziel, wobei die besten Wellen in der Regel zwischen Mai und Oktober während der Regenzeit auftreten. Die Surfkultur Liberias befindet sich noch in der Entwicklung, und die nicht überfüllten Strände bieten im Vergleich zu den überfüllten Surfspots weltweit ein einzigartiges Erlebnis.
Hinweis: Wenn Sie planen, das Land zu besuchen, prüfen Sie, ob Sie zum Autofahren einen internationalen Führerschein in Liberia benötigen.
Fakt 4: Diese Orte wurden die „Küsten des Getreides und des Pfeffers“ genannt
Die Region, die das heutige Liberia und Sierra Leone umfasst, war bei europäischen Händlern aufgrund des Überflusses an wertvollen Gewürzen und Getreide, die dort gehandelt wurden, historisch als „Getreideküste“ und „Pfefferküste“ bekannt. Die „Grain Coast“, die einen Großteil der Küste Liberias umfasst, wurde nach dem „Grains of Paradise“ (Aframomum melegueta) benannt, der auch als „Melegueta-Pfeffer“ oder „Guineapfeffer“ bekannt ist und bei europäischen Händlern aufgrund seines würzigen Geschmacks und seiner medizinischen Eigenschaften sehr gefragt war. Dieser Pfeffer ähnelt im Geschmack dem schwarzen Pfeffer, hat aber ein etwas aromatischeres Aroma.
Fakt 5: Die erste Präsidentin eines afrikanischen Landes wurde in Liberia gewählt
Liberia war das erste afrikanische Land, das 2005 mit Ellen Johnson Sirleaf eine Präsidentin wählte. Sirleaf, die oft als „Eiserne Lady“ bezeichnet wird, gewann die Präsidentschaft nach Jahren des Bürgerkriegs in Liberia und trat ihr Amt im Januar 2006 an. Ihre Wahl war ein Meilenstein und machte sie zur ersten Frau in Afrika, die demokratisch zum Staatsoberhaupt gewählt wurde.
Sirleafs Präsidentschaft konzentrierte sich auf den Wiederaufbau nach dem Krieg, Wirtschaftsreformen und die Stärkung der Regierungsführung, was ihr sowohl lokal als auch international Respekt einbrachte. 2011 wurde sie zusammen mit zwei weiteren Frauenrechtlerinnen für ihre Arbeit zur Förderung von Frieden, Demokratie und Frauenrechten mit dem Friedensnobelpreis ausgezeichnet.
Fakt 6: Liberia wurde vom Ebola-Virus schwer getroffen
Liberia wurde durch den Ebola-Virusausbruch, der Westafrika von 2014 bis 2016 heimsuchte, schwer getroffen. Liberia befand sich zusammen mit den Nachbarländern Guinea und Sierra Leone im Epizentrum dieser Epidemie. Der Ausbruch war verheerend, wobei Liberia unter den drei betroffenen Ländern die höchste Zahl an Ebola-Fällen und Todesfällen verzeichnete. Mehr als 10.000 Liberianer wurden infiziert und über 4.800 starben an dem Virus.
Der Ebola-Ausbruch stellte eine immense Belastung für das bereits begrenzte Gesundheitssystem Liberias dar, führte zu internationalen Gesundheitskrisen und erforderte umfangreiche globale Hilfe und medizinische Unterstützung. Das Land erklärte sich 2015 für Ebola-frei, doch die Epidemie hatte nachhaltige Auswirkungen auf die Gesundheitsinfrastruktur, die Wirtschaft und das soziale Gefüge Liberias. In der Folge hat Liberia daran gearbeitet, die Krankheitsüberwachung, die Gesundheitseinrichtungen und die Notfallreaktionsfähigkeiten zu verbessern, um potenzielle zukünftige Ausbrüche besser bewältigen zu können.
Fakt 7: Es ist vorteilhaft für Schiffe, unter der Flagge Liberias zu fahren
Liberia betreibt eines der weltweit größten Flaggenregister für Billigflaggen, sodass es für Schiffe von großem Vorteil ist, unter der liberianischen Flagge zu fahren. Diese Praxis ermöglicht es, Schiffe, die ausländischen Unternehmen gehören, in Liberia zu registrieren, was mehrere Vorteile bietet, darunter niedrigere Registrierungsgebühren, geringere Steuern und weniger strenge Vorschriften im Vergleich zu vielen anderen Ländern.
Das liberianische Schiffsregister wurde 1948 gegründet und hat sich seitdem zu einem der größten und am weitesten verbreiteten in der globalen Schifffahrt entwickelt. Der Rechtsrahmen des Landes bietet Flexibilität und wirtschaftliche Anreize, wie z. B. vereinfachte Arbeitsgesetze und niedrigere Betriebskosten. Aus diesem Grund entscheiden sich viele Handelsschifffahrtsunternehmen, darunter auch große globale Schifffahrtsflotten, für die liberianische Flagge, obwohl sie ihren Sitz in einem anderen Land haben.
Fakt 8: Die Hauptstadt des Landes ist nach einem US-Präsidenten benannt
Die Hauptstadt Liberias, Monrovia, ist nach einem US-Präsidenten benannt – James Monroe, dem fünften Präsidenten der Vereinigten Staaten. Die Stadt wurde ihm zu Ehren nach ihm benannt, da er die Gründung Liberias als Kolonie für befreite afroamerikanische Sklaven unterstützte. Monrovia wurde 1822 von der American Colonization Society gegründet, die sich für die Umsiedlung befreiter schwarzer Amerikaner nach Afrika einsetzte.
Fakt 9: Eine der größten Kautschukplantagen befindet sich in Liberia
In Liberia befindet sich eine der größten Kautschukplantagen der Welt, die Firestone Rubber Plantation. Die Plantage wurde 1926 von der Firestone Tire and Rubber Company gegründet und erstreckt sich über eine Fläche von etwa 200 Quadratmeilen (ca. 51.800 Hektar) im Südwesten des Landes, hauptsächlich im Margibi County.
Die Kautschukproduktion ist ein wichtiger Bestandteil der Wirtschaft Liberias, und die Firestone-Plantage hat in diesem Sektor eine entscheidende Rolle gespielt. Die Plantage produziert Naturkautschuklatex, der ein wichtiger Rohstoff für die Reifenherstellung und verschiedene Gummiprodukte ist. Die Plantage hatte jedoch auch mit Herausforderungen zu kämpfen, darunter Arbeitskonflikte, Umweltbedenken und die Auswirkungen von Unruhen auf den Betrieb.
Fakt 10: Liberia ist eines von drei Ländern, die nicht das metrische System verwenden.
Neben den Vereinigten Staaten und Myanmar verwendet Liberia weiterhin eine Mischung aus herkömmlichen Einheiten, einschließlich solcher, die aus dem imperialen System stammen.
In Liberia werden für verschiedene Aspekte des täglichen Lebens üblicherweise nicht-metrische Maßeinheiten verwendet, darunter für Entfernungen (Meilen), Gewicht (Pfund) und Volumen (Gallonen). Das Land hat jedoch Anstrengungen unternommen, um insbesondere in Regierungs- und Bildungskontexten auf das metrische System umzustellen. Trotz dieser Bemühungen ist das metrische System in der Praxis noch nicht vollständig übernommen oder allgemein verwendet worden, was zu einem dualen Maßsystem im Land führt.