Kurze Fakten über Armenien:
- Bevölkerung: Ungefähr 2,9 Millionen Menschen.
- Hauptstadt: Eriwan.
- Fläche: Rund 29.743 Quadratkilometer.
- Währung: Armenischer Dram (AMD).
- Sprache: Armenisch.
- Geografie: Binnenland im Südkaukasus mit vielfältigen Landschaften, darunter Bergen, Tälern und dem atemberaubenden Sewansee.
Fakt 1: Armenien wird mit dem biblischen Berg Ararat in Verbindung gebracht
Armenien ist eng mit dem biblischen Berg Ararat verbunden, einem ikonischen und symbolischen Berg in verschiedenen religiösen Traditionen. Der Bibel zufolge soll es sich hier um die Ruhestätte der Arche Noah nach der Sintflut handeln. Der Berg Ararat ist ein markantes Wahrzeichen, das von vielen Teilen Armeniens aus sichtbar ist und zu seiner kulturellen und spirituellen Bedeutung beiträgt. Obwohl der Berg Ararat in der heutigen Türkei liegt, nimmt er einen besonderen Platz im Herzen und in der Identität des armenischen Volkes ein. Das Bild des Berges Ararat findet sich häufig in der armenischen Kunst, Literatur und in nationalen Symbolen.
Fakt 2: Mehr Armenier leben im Ausland als in Armenien
Es gibt mehr Armenier im Ausland, da viele Armenier aufgrund von Verfolgung und Morden im Osmanischen Reich gezwungen waren, das Land zu verlassen. Die tragischen Ereignisse, die allgemein als Völkermord an den Armeniern bezeichnet werden, ereigneten sich in den letzten Jahren des Osmanischen Reiches (1915–1923). Zu den Voraussetzungen für diesen Völkermord gehörten politische Instabilität, nationalistische Gefühle und eine diskriminierende Politik gegenüber der armenischen Bevölkerung. Zu den Schlüsselfaktoren gehören:
- Nationalismus und politische Unruhen: Das im Niedergang begriffene Osmanische Reich war mit einem zunehmenden Nationalismus konfrontiert und versuchte, seine Bevölkerung zu homogenisieren. Diese Atmosphäre trug zur diskriminierenden Politik gegenüber ethnischen und religiösen Minderheiten bei.
- Deportationen und Massaker: Im Jahr 1915 veranlasste die osmanische Regierung Massendeportationen und systematische Massaker an der armenischen Bevölkerung. Armenier wurden gewaltsam aus ihren Häusern vertrieben, während der Deportationen brutalen Bedingungen ausgesetzt und viele wurden getötet.
- Völkermordabsicht: Wissenschaftler und Historiker betrachten die Ereignisse aufgrund der Beweise für systematische Planung, Massentötungen und die Absicht, die armenische Bevölkerung zu vernichten, allgemein als Völkermord.
- Internationale Reaktion: Der Völkermord löste damals internationale Verurteilung aus und ist bis heute ein Thema von historischer und politischer Bedeutung. Die heutige Türkei bestreitet jedoch den Begriff „Völkermord“, indem sie die Todesfälle anerkennt, sie aber auf Kriegsbedingungen zurückführt.
Zu den Folgen des Völkermords an den Armeniern zählen erhebliche Verluste an Menschenleben, erzwungene Auswanderung und die Entstehung einer beträchtlichen armenischen Diaspora mit der Bildung zahlreicher Gemeinschaften in Ländern auf der ganzen Welt. Die Anerkennung der Ereignisse als Völkermord bleibt auf der internationalen Bühne ein heikles und umstrittenes Thema. Die Türkei bestreitet diese Ereignisse immer noch.
Fakt 3: Armenien war das erste Land, das das Christentum annahm
Armenien gilt als das erste Land, das das Christentum offiziell als Staatsreligion angenommen hat. Dieses historische Ereignis fand im Jahr 301 n. Chr. statt und machte Armenien zu einem der ersten Länder, die das Christentum annahmen. Auslöser dieser Entscheidung war der heilige Gregor der Erleuchter, dem die Bekehrung König Tiridates III. und anschließend des armenischen Volkes zum Christentum zugeschrieben wird.
Die Etschmiadsin-Kathedrale in Vagharshapat (Etschmiadsin) gilt als die erste in Armenien erbaute Kathedrale und gilt als die älteste staatlich erbaute Kirche der Welt. Etschmiadsin wurde im frühen 4. Jahrhundert errichtet und ist nach wie vor ein bedeutendes spirituelles und kulturelles Symbol für die Armenier, das das tief verwurzelte christliche Erbe der Nation widerspiegelt.
Fakt 4: Armenien hat sein eigenes Alphabet
Armenien ist die Heimat einer einzigartigen und alten Schrift, ebenso wie das benachbarte Georgien mit einem eigenen Alphabet (siehe 10 interessante Fakten über Georgien ). Das armenische Alphabet wurde 405 n. Chr. vom Heiligen Mesrop Maschtots geschaffen und besteht aus 38 Buchstaben, von denen jeder einen bestimmten Laut darstellt. Die Schaffung des Alphabets spielte eine entscheidende Rolle bei der Bewahrung und Verbreitung der armenischen Kultur, Literatur und religiösen Texte.
Das armenische Alphabet ist im Laufe der Jahrhunderte weitgehend unverändert geblieben und wird auch heute noch verwendet. Seine besonderen Charaktere und seine historische Bedeutung machen es zu einem integralen Bestandteil der kulturellen Identität und des sprachlichen Erbes Armeniens.
Fakt 5: Das älteste Weingut wurde in Armenien gefunden
Armenien ist die Heimat des ältesten bekannten Weinguts der Welt. Die archäologische Stätte Areni-1 im Dorf Areni hat Beweise für die Weinherstellung aus der Zeit um 4100 v. Chr. geliefert. Dieses alte Weingut verfügte über Gärgefäße, eine Traubenpresse und Vorratsgläser und bot Einblicke in die frühen Phasen der Weinherstellung.
Die Entdeckung bei Areni-1 lässt darauf schließen, dass das armenische Hochland eine bedeutende Rolle in der Geschichte des Weinbaus und der Weinherstellung spielte und eine reiche Tradition aufweist, die seit Tausenden von Jahren andauert. Dieser Befund unterstreicht den historischen Beitrag Armeniens zur Welt des Weins.
Fakt 6: Armenien ist für die Qualität seines Brandys bekannt
Armenien ist bekannt für die Herstellung von hochwertigem Brandy, dessen Tradition bis ins späte 19. Jahrhundert zurückreicht. Armenischer Brandy, der aufgrund seiner Ähnlichkeit mit französischem Brandy oft als „Cognac“ bezeichnet wird, hat aufgrund seines außergewöhnlichen Geschmacks und seiner Handwerkskunst internationale Anerkennung gefunden.
Einer der bekanntesten armenischen Brandy-Hersteller ist die Yerevan Brandy Company, bekannt für ihren legendären Brandy namens Ararat. Der Brandy wird aus lokalen Rebsorten hergestellt und in Eichenfässern gereift, was zu einem sanften und unverwechselbaren Geschmacksprofil führt. Die Tradition der Brandyherstellung in Armenien ist tief in seinem Weinbauerbe verwurzelt und ist nach wie vor ein Punkt, auf den das Land stolz ist.
Fakt 7: Eriwan wird die rosarote Stadt der Steine genannt
Jerewan, die Hauptstadt Armeniens, wird oft als „Die rosa Stadt der Steine“ bezeichnet, da in vielen ihrer Gebäude häufig lokal abgebauter rosa Tuffstein verwendet wird. Die rosigen und goldenen Farbtöne des Steins verleihen der Stadt ein warmes und einzigartiges Aussehen, besonders im Sonnenlicht. Dieses besondere architektonische Merkmal hat Eriwan zu seinem Spitznamen verholfen und trägt zum ästhetischen Charme der Stadt bei.
Fakt 8: An öffentlichen Schulen ist Schach ein akademischer Kurs
Armenien legt großen Wert auf die Schachausbildung und Schach wird an öffentlichen Schulen als akademisches Pflichtfach unterrichtet. Das Land hat eine starke Schachtradition und dieser Bildungsansatz zielt darauf ab, bei den Schülern strategisches Denken, Konzentration und Problemlösungsfähigkeiten zu entwickeln. Schach wird in Armenien nicht nur als Sport geschätzt, sondern auch als wertvolles Werkzeug für die intellektuelle und kognitive Entwicklung. Diese einzigartige Initiative hat zum Erfolg Armeniens in der Schachwelt beigetragen und im Laufe der Jahre mehrere Großmeister und Champions hervorgebracht.
Fakt 9: Armenien hatte drei UNESCO-Welterbestätten
Zu diesen Websites gehören:
- Kathedrale und Kirchen von Echmiatsin und die archäologische Stätte von Zvartnots: Diese Stätte umfasst den Heiligen Stuhl von Echmiatsin, eine zentrale religiöse Stätte der Armenisch-Apostolischen Kirche, und die Ruinen der Kathedrale von Zvartnots.
- Kloster Geghard und das obere Azat-Tal: Dieses mittelalterliche Kloster ist teilweise aus dem angrenzenden Berg gehauen, von Klippen umgeben und für seine einzigartige Architektur bekannt.
- Kloster Haghpat und Sanahin: Diese beiden Klosterkomplexe in der Region Tumanien sind hervorragende Beispiele mittelalterlicher armenischer Sakralarchitektur.
Hinweis: Wenn Sie planen, das Land zu besuchen, prüfen Sie, ob Sie in Armenien einen internationalen Führerschein zum Fahren benötigen.
Fakt 10: Armenisches Brot – Lavash ist ein immaterielles UNESCO-Weltkulturerbe
Lavash, ein traditionelles armenisches Fladenbrot, wurde 2014 in die UNESCO-Liste des immateriellen Kulturerbes der Menschheit aufgenommen. Die Anerkennung unterstreicht die kulturelle Bedeutung und das handwerkliche Können der Zubereitung von Lavash, das in der armenischen Küche und bei gesellschaftlichen Ritualen eine zentrale Rolle spielt. Lavash wird aus einfachen Zutaten wie Mehl, Wasser und Salz hergestellt. Der Teig wird gedehnt und auf den Wänden eines Lehmofens oder auf heißen Steinen gebacken. Die Inschrift erkennt die kulturelle Bedeutung der Lavash-Herstellungstraditionen, die damit verbundenen Fertigkeiten und die gemeinschaftlichen Aspekte ihrer Zubereitung an.
Veröffentlicht März 10, 2024 • 8 m zum Lesen