Heute kommt der Weihnachtsmann in einem knallrot lackierten Lastwagen, der von einer ebenso auffälligen roten Freightliner-Zugmaschine gezogen wird. Historische Abbildungen zeigen jedoch, dass zu festlichen Anlässen früher andere Farben und andere Fahrzeuge in Mode waren.
Die Wahl der Farbe und Dekoration hängt vom jeweiligen Feiertag ab. Während die Farbe Rot dank der langjährigen Werbekampagnen von Coca-Cola zum Synonym für Weihnachten geworden ist, wurde der hier abgebildete Lastwagen für ein ganz anderes Ereignis herausgeputzt. 1936 feierte das bekannte Getränkeunternehmen sein fünfzigjähriges Jubiläum und zu diesem besonderen Anlass stellte die Ford Motor Company eine Reihe von „Jubiläumsfahrzeugen“ zur Verfügung, die mit einer einzigartigen Lackierung versehen waren.
Die Tatsache, dass sich unter der Motorhaube ein V8-Motor befand, wurde durch die Markensymbole auf jede erdenkliche Weise hervorgehoben – damals konnte nicht jeder amerikanische Lkw mit einem solchen Motor aufwarten.
Coca-Cola übernahm die Automobile schnell für den gewerblichen Einsatz, sobald sich ihre Praxistauglichkeit erwiesen hatte. Die Fahrzeuge wurden jedoch nur sparsam mit Werbung versehen: Abgesehen vom auffälligen Logo und der Adresse des angeschlossenen Automobilunternehmens waren die Lieferwagen ansonsten schmucklos. Andere Geschäftsleute hingegen scheuten keine Mühen, um auf sich aufmerksam zu machen – ein anderer Getränkeanbieter unter der Marke Moxie montierte sogar ein lebensgroßes Holzpferd auf ein Fahrzeugchassis und führte dieses „Trojanische Wunder“ durch Städte und Dörfer. (Aus heutiger Sicht ist die Wirksamkeit solcher Bemühungen fraglich – hat jemand jemals „Moxie Drink“ probiert? Genau!) Der Kreativität bei der mobilen Werbung waren keine Grenzen gesetzt, und so wurden Fahrzeugkarosserien in Form von modischen Schuhen, Milchflaschen oder sogar vergrößerten Zündkerzen und Zippo-Feuerzeugen gestaltet. Coca-Cola verfolgte jedoch zunächst einen konservativeren Ansatz und setzte auf die starke Wiedererkennung seines Logos.
Die Kabine ist schlicht, aber elegant eingerichtet. Drei Zifferblätter reichen aus, um alle erforderlichen Instrumentenskalen direkt vor dem Fahrer zu platzieren. Der glänzende Griff in der Mitte der Frontplatte öffnet die flache Windschutzscheibe leicht und verbessert so die Belüftung des Innenraums.
Das ikonische Bild eines bärtigen Mannes in einem roten Mantel, der heute allgemein als Weihnachtsmann bekannt ist, tauchte erstmals in den frühen 1930er Jahren in der Coca-Cola-Werbung auf. Der Künstler soll die Figur mit einigen seiner eigenen Züge versehen haben. Im Laufe der Zeit wurde die leuchtende Farbe des Anzugs des Weihnachtsmanns zu einem festen Bestandteil der Markenidentität, obwohl Gelb in den 1930er Jahren die dominierende Farbe der Firmenflotte blieb. Die „Jubiläums“-LKWs waren überwiegend gelb, mit schwarzen Kotflügeln, roten Radscheiben und einer grünen Zierleiste, die ihr festliches Aussehen unterstrich.
Die Kästen im hinteren Teil sind alle neu. Auch die Flaschen sind modern, entsprechen aber mehr oder weniger dem historischen Standard.
Leider hat keiner der Lastwagen aus dieser festlichen Flotte bis heute überlebt. Sie wurden bis zur Stilllegung voll genutzt und dann ersetzt; die Idee, sie für die Nachwelt zu erhalten, kam den Führungskräften des Unternehmens nie in den Sinn. Das hier abgebildete Fahrzeug ist kein Original, sondern eine sorgfältig nachgebaute Kopie, die auf alten Fotos basiert. Die Gründlichkeit, mit der es in seinem früheren Glanz wiederhergestellt wurde, ist geradezu bemerkenswert. Dazu gehörte die Überholung eines anderthalb Tonnen schweren Ford-Fahrgestells mit zwei Hinterrädern und einem ungewöhnlichen V-förmigen Achtzylindermotor mit einer Leistung von 80 PS. Die Restauratoren beschafften sogar eine historisch genaue Eaton-Hinterachse mit einem zweistufigen Hauptgetriebe, um die schweren Lasten aufnehmen zu können, die die Lastwagen normalerweise transportierten, und bauten sie ein. Damit nicht genug, sie wollten das Originalfahrzeug so originalgetreu und detailgetreu wie möglich nachbauen.
Die roten Räder ließen das Auto noch schicker aussehen.
Die Coca-Cola-Flaschen, die einst in niedrigen Holzkisten transportiert wurden, die es heute längst nicht mehr gibt, stellten eine einzigartige Herausforderung dar. Restauratoren suchten in entlegenen Teilen Amerikas nach mehreren alten Kisten in unterschiedlichem Zustand. Anschließend beauftragten sie eine Schreinerei mit der Herstellung von 160 exakten Nachbildungen, die sie in der „richtigen“ gelben Farbe lackierten und mit den erforderlichen Firmenlogos versahen. Da Coca-Cola das Originaldesign der „taillierten“ Flasche von 1915 bewahrte, mussten die Restauratoren keine zeitgetreuen Glaswaren beschaffen. Dieses Design, das oft dem berühmten Designer Raymond Loewy zugeschrieben wird, wurde tatsächlich von Earl R. Dean eingeführt.
Mitte der 30er Jahre wurden Ford-LKWs – wie PKWs – mit einem V-förmigen Achtzylindermotor ausgestattet, der zuverlässig und langlebig, aber nicht besonders leistungsstark (80 PS) war.
Jeder LKW konnte 3.840 solcher Flaschen in seinen speziell entwickelten Kisten transportieren. Um das Be- und Entladen dieser zerbrechlichen Fracht zu erleichtern, war jedes Fahrzeug mit einem zweirädrigen Wagen ausgestattet, der zwar nicht auf den Abbildungen zu sehen ist, aber zum restaurierten Fahrzeug gehört. Der vollständig restaurierte Lkw war einst ein Ausstellungsstück im American National Museum of Trucks and Passenger Cars in Auburn, Indiana, wo er junge Besucher mit Coca-Cola versorgte. Der voll funktionsfähige Lkw kann nun für den mobilen Verkauf bei Veranstaltungen im Freien wie Oldtimer-Auto- und Motorradparaden eingesetzt werden.
Das Kabinendesign für das 1,5-Tonnen-LKW-Fahrgestell von Ford aus dem Jahr 1936 wurde im Stil der Ford-Pkw von zwei Jahren zuvor gestaltet.
Foto: Sean Dugan, Hyman Ltd.
Dies ist eine Übersetzung. Den Originalartikel können Sie hier lesen: Kommentar zu meinem Beitrag: Der neue Ford Model 51 wurde von Andrey Chrissanfova veröffentlicht
Veröffentlicht Dezember 26, 2024 • 8 m zum Lesen