Kurzinfo über Simbabwe:
- Bevölkerung: ca. 16 Millionen Menschen.
- Hauptstadt: Harare.
- Amtssprachen: Englisch, Shona und Sindebele (Ndebele).
- Währung: Simbabwe-Dollar (ZWL), in der Vergangenheit aufgrund der Hyperinflation wurden mehrere Währungen verwendet.
- Regierungsform: Präsidialrepublik.
- Hauptreligion: Christentum (überwiegend protestantisch), mit indigenen Glaubensrichtungen und einer kleineren muslimischen Minderheit.
- Geografie: Binnenstaat im südlichen Afrika, der im Norden an Sambia, im Osten an Mosambik, im Süden an Südafrika und im Westen an Botswana grenzt. Das Land verfügt über vielfältige Landschaften, darunter Savannen, Hochebenen und den Sambesi.
Fakt 1: Simbabwe war früher als Rhodesien bekannt
Der Name „Rhodesien“ wurde von 1895 bis 1980 verwendet und leitet sich von Cecil Rhodes ab, einem britischen Geschäftsmann und Kolonialisten, der eine Schlüsselrolle bei der Errichtung der britischen Kontrolle über die Region spielte.
Historischer Kontext: Das Gebiet, das heute als Simbabwe bekannt ist, wurde im späten 19. Jahrhundert von der British South Africa Company (BSAC) kolonisiert, was zur Gründung von Südrhodesien führte. Das Gebiet wurde nach Cecil Rhodes benannt, der maßgeblich an der Expansion des Unternehmens in die Region beteiligt war.
Übergang zu Simbabwe: 1965 erklärte die weiße Minderheitsregierung von Südrhodesien einseitig die Unabhängigkeit von Großbritannien und benannte das Land in Rhodesien um. Diese Erklärung wurde von der internationalen Gemeinschaft nicht anerkannt, was zu Sanktionen und Isolation führte. Das Land erlebte eine lange Zeit des Konflikts und der Verhandlungen über seine Zukunft.
Nach einer Reihe von Vereinbarungen und Verhandlungen wurde Rhodesien 1980 offiziell als unabhängiger Staat anerkannt und in Simbabwe umbenannt.
Fakt 2: In Simbabwe leben zwei große Bevölkerungsgruppen
In Simbabwe leben zwei große ethnische Gruppen, die Shona und die Ndebele. Das Land ist jedoch sprachlich vielfältig, da etwa zwei Dutzend Sprachen gesprochen werden. Die Shona sind die größte ethnische Gruppe und machen die Mehrheit der Bevölkerung aus, während die Ndebele die zweitgrößte Gruppe bilden. Das Land erkennt offiziell 16 Sprachen an, darunter Shona und Ndebele. Zu den weiteren gesprochenen Sprachen gehören Chewa, Chibarwe, Chitonga, Chiwoyo, Kalanga, Koisan, Ndau, Shangani, Sotho, Shubi und Venda. Diese sprachliche Vielfalt spiegelt das komplexe kulturelle Erbe des Landes und die Präsenz verschiedener ethnischer Gemeinschaften im ganzen Land wider.
Fakt 3: Die Victoriafälle können in Simbabwe besucht werden
Die an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia gelegenen Wasserfälle gehören zu den bekanntesten Naturattraktionen der Welt. Die simbabwische Seite bietet einige der besten Aussichtspunkte und Besuchereinrichtungen, wobei die Stadt Victoria Falls als Hauptzugang zum Gelände dient.
Die Wasserfälle, die für ihre beeindruckende Breite und Höhe bekannt sind, bieten ein atemberaubendes Schauspiel, wenn der Sambesi-Fluss über die Kante stürzt. Besucher der simbabwischen Seite können eine Reihe von Aktivitäten genießen, die es ihnen ermöglichen, die Wasserfälle aus verschiedenen Blickwinkeln zu erleben, darunter malerische Ausblicke von den gut gepflegten Wegen und Aussichtspunkten. Die Gegend ist gut ausgestattet mit Unterkünften und Tour-Services, was sie zu einem beliebten Ziel für diejenigen macht, die die Pracht der Victoriafälle erleben möchten.
Fakt 4: Der Karibosee ist einer der größten künstlich angelegten Seen der Welt
Der Karibasee, der durch den Bau des Kariba-Staudamms am Sambesi entstanden ist, ist einer der größten künstlich angelegten Seen der Welt. Der See liegt an der Grenze zwischen Simbabwe und Sambia, bedeckt eine Fläche von etwa 5.400 Quadratkilometern und ist maximal etwa 28 Meter tief. Der 1959 fertiggestellte Damm wurde in erster Linie zur Erzeugung von Wasserkraft gebaut, um beide Länder mit Strom zu versorgen.
Neben seiner Rolle bei der Stromerzeugung ist der Karibasee zu einer bedeutenden Ressource für die Fischerei und den Tourismus geworden. Der See beherbergt eine Vielzahl von Fischarten und zieht Besucher für Bootssafaris und zum Angeln an.
Fakt 5: Simbabwe hat 5 UNESCO-Welterbestätten
Simbabwe beherbergt fünf UNESCO-Welterbestätten, die jeweils für ihre einzigartige kulturelle und natürliche Bedeutung anerkannt sind. Diese Stätten spiegeln die reiche Geschichte, die vielfältigen Ökosysteme und das kulturelle Erbe des Landes wider.
1. Nationaldenkmal Great Zimbabwe: Diese Stätte umfasst die Überreste der antiken Stadt Great Zimbabwe, einem mächtigen Königreich, das vom 11. bis 15. Jahrhundert florierte. Zu den Ruinen gehören beeindruckende Steinbauten wie die Große Einfriedung und der Große Turm, die die architektonischen und bautechnischen Fähigkeiten der Shona-Zivilisation veranschaulichen.
2. Mana Pools National Park: Dieser Park liegt am Sambesi und ist für seine vielfältige Tierwelt und unberührten Landschaften bekannt. Er ist Teil des größeren Ökosystems des Sambesi-Flussbeckens und beherbergt große Populationen von Elefanten, Büffeln und verschiedenen Vogelarten. Der Park wird für seine natürliche Schönheit und ökologische Bedeutung geschätzt.
3. Hwange-Nationalpark: Simbabwes größtes Wildreservat, der Hwange-Nationalpark, ist für seine großen Elefantenherden und eine Vielzahl anderer Wildtiere bekannt, darunter Löwen, Giraffen und zahlreiche Vogelarten. Die vielfältigen Lebensräume des Parks, von Savannen bis hin zu Wäldern, machen ihn zu einem wichtigen Naturschutzgebiet.
4. Matobo Hills: Diese Stätte zeichnet sich durch einzigartige Granitformationen und uralte Felsmalereien aus, die von den ersten Bewohnern der Region geschaffen wurden. Die Hügel sind auch die letzte Ruhestätte von Cecil Rhodes, einer prominenten Persönlichkeit in der Kolonialgeschichte Simbabwes. Die kulturellen und geologischen Besonderheiten der Gegend sind von großer Bedeutung.
5. Khami-Ruinen: Die Khami-Ruinen sind die Überreste einer antiken Stadt, die in der vorkolonialen Zeit ein wichtiges Handels- und Politikzentrum war. Die Stätte umfasst die Überreste von Steinbauten, darunter Mauern und Terrassenbereiche, die die fortschrittliche Stadtplanung und Handwerkskunst der Khami-Zivilisation widerspiegeln.
Fakt 6: Simbabwe hat eine riesige Anzahl an Höhlenmalereien
Simbabwe ist für seine riesige Sammlung an Höhlenmalereien bekannt, die zu den bedeutendsten und zahlreichsten in Afrika gehören. Diese antiken Kunstwerke, die über verschiedene Orte im Land verstreut sind, bieten tiefe Einblicke in die prähistorischen Kulturen der Region.
Die Malereien sind vor allem in Gebieten wie den Matobo Hills und den Chimanimani Mountains zu finden. Sie wurden vor mehreren tausend Jahren geschaffen und zeigen eine Vielzahl von Motiven, darunter Wildtiere, menschliche Figuren und zeremonielle Szenen. Diese lebendigen und detaillierten Darstellungen liefern wertvolle Informationen über das soziale und spirituelle Leben der frühen Bewohner, von denen man annimmt, dass es sich um das Volk der San handelt.
Fakt 7: Der Name „Zimbabwe“ leitet sich von den Worten „Häuser aus Stein“ ab
Der Name „Zimbabwe“ leitet sich von der antiken Stadt Great Zimbabwe ab, die eine bedeutende historische Stätte des Landes ist. Der Begriff „Zimbabwe“ selbst stammt vermutlich aus der Sprache der Shona, wobei „dzimba dze mhepo“ mit „Häuser aus Stein“ übersetzt werden kann.
Great Zimbabwe, einst eine blühende Stadt zwischen dem 11. und 15. Jahrhundert, war für ihre beeindruckenden Steinbauten bekannt, darunter die Große Einfriedung und der Große Turm. Diese Bauwerke zeugen von den fortgeschrittenen technischen und architektonischen Fähigkeiten des Shona-Volkes.
Hinweis: Wenn Sie planen, unabhängig im Land zu reisen, erkundigen Sie sich vor der Reise, ob Sie einen internationalen Führerschein in Simbabwe benötigen, um ein Auto zu mieten und zu fahren.
Fakt 8: Simbabwes rekordverdächtige Inflationsrate
Auf dem Höhepunkt der Hyperinflationskrise in Simbabwe Ende der 2000er Jahre verschlechterte sich die wirtschaftliche Lage des Landes so sehr, dass die Menschen Millionen von Simbabwe-Dollar benötigten, um Grundnahrungsmittel zu kaufen. Im November 2008 hatte die Inflationsrate in Simbabwe astronomische 79,6 Milliarden Prozent pro Jahr erreicht. Die Preise für Güter des täglichen Bedarfs stiegen in einem noch nie dagewesenen Tempo in die Höhe, sodass die Menschen riesige Mengen an Bargeld mit sich herumtragen mussten, nur um lebensnotwendige Dinge zu kaufen.
So stieg beispielsweise der Preis für einen Laib Brot, der Anfang 2008 etwa 10 Simbabwe-Dollar kostete, bis zum Jahresende auf über 10 Milliarden Simbabwe-Dollar. Diese rapide Abwertung der Währung machte sie praktisch wertlos und hatte schwerwiegende Auswirkungen auf das tägliche Leben der Simbabwer. Als Reaktion auf diese Krise gab Simbabwe 2009 schließlich seine Währung auf und wechselte zu Fremdwährungen wie dem US-Dollar und dem südafrikanischen Rand, um die Wirtschaft zu stabilisieren.
Fakt 9: Sowohl Breit- als auch Spitzmaulnashörner sind in Simbabwe zu sehen
In Simbabwe sind sowohl Breit- als auch Spitzmaulnashörner zu sehen, was das Land zu einem bedeutenden Ziel für den Schutz von Nashörnern und die Beobachtung von Wildtieren macht. Die Population der südlichen Breitmaulnashörner ist aufgrund effektiver Schutzmaßnahmen erheblich gewachsen und in verschiedenen Nationalparks und Reservaten zu finden. In der Vergangenheit gab es in Simbabwe auch eine kleine Population des stark gefährdeten nördlichen Breitmaulnashorns.
Auch Spitzmaulnashörner, die für ihr eher einzelgängerisches Verhalten bekannt sind, sind in Simbabwe zu finden. Sie kommen hauptsächlich in Schutzgebieten wie dem Hwange-Nationalpark und den Matobo-Hügeln vor.
Fakt 10: In den Traditionen der Völker in Simbabwe ist magisches Denken immer noch weit verbreitet
Viele Gemeinschaften, insbesondere in ländlichen Gebieten, glauben weiterhin an Ahnengeister, Hexerei und übernatürliche Kräfte. Diese Überzeugungen beeinflussen oft das tägliche Leben, die sozialen Interaktionen und die Reaktionen auf Krankheit oder Unglück.
Wenn Menschen beispielsweise mit unerklärlichen Ereignissen wie plötzlichen Krankheiten oder unerwarteten Todesfällen konfrontiert sind, ist es nicht ungewöhnlich, dass sie sich an traditionelle Heiler oder spirituelle Führer wenden. Diese Personen, die oft als Vermittler zwischen der physischen und der spirituellen Welt angesehen werden, spielen eine entscheidende Rolle bei der Interpretation der Ursachen von Unglück, die manchmal Hexerei oder verärgerten Vorfahren zugeschrieben werden. Trotz der Modernisierung in städtischen Gebieten sind diese traditionellen Überzeugungen in Bezug auf magisches Denken bei vielen Simbabwern immer noch präsent.