Kurze Fakten über Libanon:
- Einwohnerzahl: Ungefähr 6 Millionen Menschen.
- Hauptstadt: Beirut.
- Größte Stadt: Beirut.
- Offizielle Sprache: Arabisch.
- Andere Sprachen: Französisch und Englisch sind weit verbreitet.
- Währung: Libanesisches Pfund (LBP).
- Regierung: Parlamentarische Einheitsrepublik.
- Wichtigste Religion: Der Islam und das Christentum sind die beiden größten Religionen mit einer Vielzahl von Sekten innerhalb jeder Religion.
- Geographie: Das Land liegt im Nahen Osten und grenzt im Norden und Osten an Syrien und im Süden an Israel. Der Libanon hat eine Küstenlinie entlang des Mittelmeers im Westen.
Fakt 1: Der Libanon hat eine reiche und alte Geschichte
Der Libanon kann auf eine Jahrtausende alte und reiche Geschichte zurückblicken, die ihn zu einem bedeutenden kulturellen und historischen Zentrum im Nahen Osten macht. Die strategische Lage des Libanon an der Schnittstelle zwischen dem Mittelmeerraum und dem Nahen Osten hat im Laufe der Geschichte zahlreiche Zivilisationen und Kulturen angezogen, die alle ihre Spuren in der Region hinterlassen haben.
Zu den wichtigsten Aspekten der reichen Geschichte des Libanon gehören:
- Phönizische Zivilisation: Der Libanon wird oft als Wiege der antiken phönizischen Zivilisation bezeichnet, die von etwa 3000 v. Chr. bis 64 v. Chr. an der Küste des Libanon blühte. Die Phönizier waren bekannt für ihre maritimen Fähigkeiten, Handelsnetze und die Entwicklung des ersten bekannten Alphabets.
- Römische und byzantinische Periode: Der Libanon war Teil des Römischen Reichs und später des Byzantinischen Reichs und blühte als Zentrum des Handels, der Kultur und des Wissens auf. Städte wie Baalbek, Tyrus und Byblos erlangten unter der römischen Herrschaft große Bedeutung, mit beeindruckenden Tempeln, Theatern und einer Infrastruktur, die noch heute sichtbar ist.
- Islamische Periode: Zur Geschichte des Libanon gehören auch die islamischen Eroberungen und die anschließenden Herrschaftsperioden verschiedener islamischer Dynastien, die zum kulturellen und architektonischen Erbe der Region beigetragen haben. Die Städte Tripoli, Sidon und Beirut gewannen als Zentren des Handels und der Wissenschaft an Bedeutung.
- Osmanische Herrschaft: Vom 16. bis zum frühen 20. Jahrhundert stand der Libanon unter osmanischer Herrschaft. In dieser Zeit wurde der Libanon in das Osmanische Reich integriert und die türkische Kultur beeinflusste die lokalen Traditionen und die Regierungsführung.
- Moderne Geschichte: Im 20. Jahrhundert erlebte der Libanon bedeutende politische und soziale Veränderungen, darunter die französische Kolonialherrschaft (Mandatszeit), die Unabhängigkeit im Jahr 1943 und anschließende Perioden der Instabilität, einschließlich des libanesischen Bürgerkriegs (1975-1990) und anhaltender geopolitischer Herausforderungen.
Fakt 2: Viele Libanesen können Französisch
Viele Libanesen beherrschen die französische Sprache, was vor allem auf die historischen Bindungen des Libanon zu Frankreich während der französischen Mandatszeit nach dem Zusammenbruch des Osmanischen Reiches nach dem Ersten Weltkrieg zurückzuführen ist. Von 1920 bis 1943 stand der Libanon unter französischem Mandat, und Französisch war in dieser Zeit in Verwaltung, Bildung und Handel weit verbreitet.
Französisch wurde im Libanon neben Arabisch zu einer zweiten Sprache und wurde in Schulen und Universitäten im ganzen Land gelehrt. Dieses Erbe hat sich über die Jahrzehnte gehalten, auch nachdem der Libanon 1943 seine Unabhängigkeit erlangte. Französisch blieb eine wichtige Sprache in den diplomatischen Beziehungen, im Geschäftsverkehr und im kulturellen Austausch.
Fakt 3: Die antike Stadt Baalbek – UNESCO-Welterbe
Die antike Stadt Baalbek ist eine UNESCO-Welterbestätte im Libanon. Sie ist bekannt für ihre monumentalen römischen Tempel, insbesondere den Bacchustempel und den Jupitertempel. Diese Tempel gehören zu den größten und am besten erhaltenen römischen Sakralbauten der Welt und zeichnen sich durch ihre beeindruckende Architektur und die komplizierten Steinmetzarbeiten aus.
Baalbek, im Altertum als Heliopolis bekannt, war ein religiöses Zentrum, das dem phönizischen Sonnengott Baal geweiht war. Später wurde die Stadt zu einer bedeutenden römischen Kolonie und blühte unter römischer Herrschaft auf. Der Bau begann im 1. Jahrhundert v. Chr. und dauerte bis ins 3.
Hinweis: Wenn Sie planen, das Land zu besuchen und unabhängig zu reisen, prüfen Sie, ob Sie einen internationalen Führerschein für den Libanon benötigen.
Fakt 4: Neolithische Siedlungen auf libanesischem Gebiet gefunden
Der Libanon beherbergt mehrere neolithische Siedlungen, die wertvolle Einblicke in die frühe menschliche Geschichte und die Entwicklung der Zivilisation in der Region bieten. Diese Jahrtausende alten Siedlungen unterstreichen die Bedeutung des Libanon als Kreuzungspunkt alter Kulturen und Handelswege im Nahen Osten.
Zu den bemerkenswerten neolithischen Stätten, die auf libanesischem Gebiet gefunden wurden, gehören:
- Byblos (Jbeil): Byblos ist eine der ältesten durchgängig bewohnten Städte der Welt und weist Hinweise auf neolithische Siedlungen auf, die auf etwa 7000-6000 v. Chr. zurückgehen. Bei archäologischen Ausgrabungen wurden Überreste aus der Jungsteinzeit gefunden, darunter Steinwerkzeuge, Töpferwaren und Beweise für die frühe Landwirtschaft und die Domestizierung von Tieren.
- Tell Neba’a Faour: Tell Neba’a Faour im Bekaa-Tal ist eine archäologische Stätte, die auf die Jungsteinzeit und das Chalkolithikum (6000-4000 v. Chr.) zurückgeht. Bei Ausgrabungen wurden neolithische Häuser, Feuerstellen und Artefakte gefunden, die auf frühe landwirtschaftliche Praktiken und Handelsnetze hinweisen.
- Tell el-Kerkh: Der in der Nähe von Sidon (Saida) gelegene Tell el-Kerkh ist ein alter Tell (Hügel), in dem Überreste aus der Jungsteinzeit und der Bronzezeit gefunden wurden. Er gibt Aufschluss über frühe Siedlungsmuster, Bestattungspraktiken und technische Fortschritte während der Jungsteinzeit im Südlibanon.
- Tell el-Burak: Der in der Nähe von Tyrus (Sour) gelegene Tell el-Burak ist eine weitere bedeutende archäologische Stätte mit neolithischen und später bronzezeitlichen Schichten. Bei Ausgrabungen wurden Artefakte wie Keramik, Werkzeuge und architektonische Überreste gefunden, die Aufschluss über antike Lebensweisen und kulturelle Interaktionen im Küstenlibanon geben.
Fakt 5: Die Weinherstellung im Libanon wird seit der Antike praktiziert
Der Weinanbau im Libanon reicht Jahrtausende zurück und ist tief in der Geschichte des Landes verwurzelt, die bis in die phönizische Zivilisation zurückreicht. Die Phönizier, die für ihren Seehandel und ihren kulturellen Einfluss bekannt waren, bauten entlang der Küstenregionen des Libanon Weinberge an und entwickelten fortschrittliche Techniken für den Weinanbau und die Weinherstellung. Dank dieses frühen Know-hows konnte der libanesische Wein in den gesamten Mittelmeerraum exportiert werden, was den Libanon zu einer der frühesten Weinbauregionen der Welt machte.
Im Laufe der Geschichte, von der Römerzeit über das Mittelalter bis in die Neuzeit, erlebte die libanesische Weinindustrie Zeiten des Wohlstands und des Niedergangs, die von geopolitischen Veränderungen und wirtschaftlichen Umwälzungen beeinflusst wurden. Die römische Besatzung förderte die Weinbaupraktiken im Libanon, führte neue Rebsorten ein und verfeinerte die Weinbereitungsmethoden, die bis heute die Weinbautraditionen der Region prägen.
Fakt 6: Die Libanesen lieben die Feiertage
Die Libanesen schätzen Feiertage, die eine wichtige Rolle in ihrem kulturellen und gesellschaftlichen Leben spielen. Die Feiertage im Libanon sind vielfältig und spiegeln die religiöse und kulturelle Vielfalt des Landes wider, wobei sich bei den Feierlichkeiten oft Traditionen verschiedener religiöser und ethnischer Gemeinschaften vermischen.
An den großen religiösen Feiertagen wie Eid al-Fitr und Eid al-Adha für die Muslime und Weihnachten und Ostern für die Christen kommen die libanesischen Familien zusammen, um mit Festen, Versammlungen und religiösen Veranstaltungen zu feiern. Diese Feiertage sind von Gemeinschaftssinn und Großzügigkeit geprägt, und die Menschen besuchen oft Freunde und Verwandte, um Grüße auszutauschen und traditionelle Mahlzeiten zu teilen.
Weltliche Feiertage wie der libanesische Unabhängigkeitstag am 22. November und der Tag der Arbeit am 1. Mai werden ebenfalls mit Nationalstolz und Gedenkveranstaltungen begangen. Zu diesen Anlässen gehören oft Paraden, Feuerwerke und kulturelle Darbietungen, die die Geschichte und die Errungenschaften des Libanon hervorheben.
Fakt 7: Die Flagge des Libanon zeigt einen Zedernbaum
Der Zedernbaum ist seit Jahrhunderten ein beständiges Symbol der nationalen Identität des Libanon und steht für Widerstandsfähigkeit, Langlebigkeit und die natürliche Schönheit der libanesischen Berge. Die Flagge besteht aus drei horizontalen Streifen: einem breiten roten Streifen am oberen und unteren Rand und einem schmaleren weißen Streifen in der Mitte. In der Mitte des weißen Streifens steht ein grüner Zedernbaum (Cedrus libani), der von einem grünen Kranz umgeben ist.
Der Zedernbaum hat im Libanon eine große historische und kulturelle Bedeutung. Er wird in alten Texten und Schriften, einschließlich der Bibel, als Symbol für Stärke und Wohlstand erwähnt. Auch die Phönizier, eine alte Seefahrerkultur, von der der Libanon seinen Namen hat, verehrten die Zeder wegen ihres Holzes, das für den Schiffbau und die Konstruktion sehr geschätzt wurde.
Fakt 8: Der Libanon wird dutzende Male in der Bibel erwähnt
Der Libanon wird in der Bibel mehrfach erwähnt, sowohl im Alten Testament (hebräische Bibel) als auch im Neuen Testament. Diese Erwähnungen unterstreichen die geografische Bedeutung des Libanon, seine natürlichen Ressourcen und seine kulturellen Interaktionen mit den alten Israeliten und den benachbarten Zivilisationen.
Im Alten Testament:
- Zedern des Libanon: Der Libanon wird häufig im Zusammenhang mit seinen Zedern erwähnt, die wegen ihrer Qualität sehr geschätzt wurden und für den Bau von religiösen Tempeln, Palästen und Schiffen verwendet wurden. König Salomo, der für seine Weisheit bekannt war, soll Zedernholz aus dem Libanon für Bauprojekte importiert haben, unter anderem für den ersten Tempel in Jerusalem (1. Könige 5,6-10).
- Geografische Bezüge: Der Libanon wird in verschiedenen historischen Erzählungen und poetischen Passagen häufig als geografische Grenze oder Orientierungspunkt genannt. So wird der Libanon beispielsweise im Zusammenhang mit dem Berg Hermon (Deuteronomium 3,8-9) und als Symbol für Fruchtbarkeit und Schönheit (Hohelied Salomos 4,8) erwähnt.
- Historischer Kontext: Die Interaktionen zwischen den alten Israeliten und den benachbarten Völkern, einschließlich der Phönizier und Kanaaniter, die den Libanon bewohnten, werden in historischen Berichten und prophetischen Schriften beschrieben.
Im Neuen Testament:
- Geografische Referenzen: Der Libanon wird im Zusammenhang mit dem Wirken und den Reisen Jesu Christi erwähnt, was darauf hindeutet, dass der Libanon in der römischen Zeit regional bekannt war.
- Symbolische Bezüge: Die Bilder von der natürlichen Schönheit und kulturellen Bedeutung des Libanon werden im Neuen Testament weiterhin metaphorisch verwendet, um geistliche Lehren und prophetische Visionen zu vermitteln.
Fakt 9: Die Mehrheit der libanesischen Bevölkerung sind Araber, die den Islam in verschiedenen Ausprägungen praktizieren
Auch wenn das Land ethnisch überwiegend arabisch geprägt ist, ist es wichtig zu wissen, dass sich die Bevölkerung des Libanon aus mehreren Religionsgemeinschaften zusammensetzt, die alle zum reichen sozialen Gefüge des Landes beitragen.
Der Islam ist eine der wichtigsten Religionen, die im Libanon praktiziert wird, wobei die Muslime nach jüngsten Schätzungen etwa 54 % der Bevölkerung ausmachen. Innerhalb der muslimischen Gemeinschaft gibt es verschiedene Sekten und Glaubensrichtungen, darunter den sunnitischen Islam, den schiitischen Islam (einschließlich der Zwölfer und Ismailiten) und kleinere Gemeinschaften von Alawiten und Drusen.
Die sunnitischen Muslime sind die größte muslimische Konfession im Libanon, gefolgt von den schiitischen Muslimen. Die schiitische Bevölkerung umfasst Anhänger des schiitischen Zwölfer-Islam, der weltweit größten schiitischen Glaubensgemeinschaft, sowie kleinere Gemeinschaften wie Ismailiten und Alawiten.
Fakt 10: Libanesen rauchen viel
Das Land hat eine bemerkenswerte Rauchkultur, die sowohl Zigaretten als auch traditionelle Wasserpfeifen (Argileh oder Shisha) umfasst. Rauchen ist oft eine gesellschaftliche Aktivität, und in Cafés und Restaurants treffen sich die Menschen, um gemeinsam zu rauchen.
Die Gründe für die hohen Raucherquoten im Libanon sind vielschichtig und umfassen kulturelle Normen, soziale Akzeptanz und historische Trends.
Veröffentlicht Juni 30, 2024 • 13 m zum Lesen