Kurzinfo über Gabun:
- Bevölkerung: ca. 2,5 Millionen Menschen.
- Hauptstadt: Libreville.
- Amtssprache: Französisch.
- Weitere Sprachen: verschiedene indigene Sprachen, darunter Fang, Myene und Nzebi.
- Währung: Zentralafrikanischer CFA-Franc (XAF).
- Regierungsform: Präsidialrepublik.
- Hauptreligion: Christentum (überwiegend römisch-katholisch und protestantisch), daneben werden auch traditionelle Glaubensrichtungen praktiziert.
- Geografie: Gabun liegt in Zentralafrika und grenzt im Nordwesten an Äquatorialguinea, im Norden an Kamerun, im Osten und Süden an die Republik Kongo und im Westen an den Atlantischen Ozean. Gabun ist für seine Küstenebenen, Regenwälder und Savannen bekannt.
Fakt 1: Die Hauptstadt Gabuns wurde von befreiten Sklaven gegründet
Die Hauptstadt von Gabun, Libreville, wurde tatsächlich Mitte des 19. Jahrhunderts von befreiten Sklaven gegründet. Im Jahr 1849 kaperte das französische Marineschiff Elizia ein Sklavenschiff und befreite anschließend seine Gefangenen in der Nähe der gabunischen Küste. Diese befreiten Menschen gründeten eine Siedlung am Komo-Fluss und nannten sie Libreville, was auf Französisch „Freie Stadt“ bedeutet und ihre neu erlangte Freiheit widerspiegelt.
Die Gründung von Libreville als Stadt durch befreite Sklaven war Teil einer größeren französischen Kolonialbewegung, die darauf abzielte, entlang der Westküste Afrikas Fuß zu fassen, um sowohl den atlantischen Sklavenhandel zu bekämpfen als auch den kolonialen Einfluss geltend zu machen. Die Stadt wuchs relativ langsam, bis sie im 20. Jahrhundert unter der französischen Kolonialherrschaft zum administrativen und politischen Zentrum Gabuns wurde. Heute ist Libreville die größte Stadt und Hauptstadt Gabuns und hat sowohl symbolische als auch historische Bedeutung.
Fakt 2: Gabun ist ein Land am Äquator mit entsprechendem Klima
Gabun liegt am Äquator und hat ein tropisches Klima, das seiner äquatorialen Geografie entspricht. Dieses Klima ist typischerweise durch hohe Luftfeuchtigkeit, warme Temperaturen und erhebliche Niederschläge gekennzeichnet, insbesondere in den Regenzeiten, die sich von Oktober bis Mai erstrecken. Die Temperaturen liegen das ganze Jahr über im Allgemeinen zwischen etwa 24 °C und 28 °C (75 °F bis 82 °F) mit minimalen Schwankungen, obwohl in den Gebieten im Landesinneren und in höheren Lagen etwas kühlere Bedingungen herrschen können.
Dieses Klima nährt Gabuns üppige Regenwälder, die etwa 85 % des Landes bedecken und eine große Vielfalt an Flora und Fauna beherbergen. Das äquatoriale Klima Gabuns unterstützt auch seine vielfältigen Ökosysteme, von Mangroven an der Küste bis hin zu den dichten, artenreichen Regenwäldern, die Gorillas, Elefanten und viele andere Arten beheimaten, und macht Gabun zu einem der ökologisch reichsten Länder Afrikas.
Fakt 3: Dank der Artenvielfalt hat sich in Gabun der Ökotourismus entwickelt
Die reiche Artenvielfalt Gabuns hat einen starken Ökotourismussektor gefördert und das Land zu einem erstklassigen Reiseziel für Naturliebhaber gemacht. Nationalparks wie Loango, Ivindo und Pongara locken Besucher mit der Möglichkeit, Elefanten, Gorillas und Flusspferde zu sehen, die in diesem Teil Afrikas relativ selten und einzigartig sind. Die Regierung hat Ökotourismusinitiativen gefördert, um diese Ökosysteme zu schützen, und den Naturschutz durch kontrollierte und nachhaltige Praktiken in den Tourismus integriert.
Der Loango-Nationalpark, der oft als „Afrikas letztes Eden“ bezeichnet wird, ist besonders für seine unberührten Strände bekannt, an denen Wildtiere beobachtet werden können, darunter Waldelefanten, surfende Flusspferde und sogar Buckelwale entlang der Küste. Das Ökotourismus-Modell Gabuns zielt darauf ab, diese Artenvielfalt zu erhalten und gleichzeitig die lokale Wirtschaft anzukurbeln, indem es einen seltenen, umweltfreundlichen Ansatz für den Tourismus bietet, der die natürliche Umwelt respektiert.
Fakt 4: Gabun ist seit Hunderttausenden von Jahren von Menschen bewohnt
Gabun blickt auf eine lange Geschichte menschlicher Besiedlung zurück, die Hunderttausende von Jahren zurückreicht. Archäologische Funde belegen, dass hier alte Gemeinschaften gediehen, die von den reichen natürlichen Ressourcen und dem günstigen Klima der Region profitierten. Einige der ältesten in Zentralafrika entdeckten Steinwerkzeuge wurden in Gabun gefunden, was auf eine kontinuierliche menschliche Präsenz über mehrere prähistorische Epochen hinweg hindeutet.
Neben Werkzeugen gibt es in Gabun auch faszinierende Felszeichnungen, insbesondere in der Region Haut-Ogooué. Diese Felszeichnungen, die den frühen gabunischen Gesellschaften zugeschrieben werden, geben Einblicke in die kulturellen und künstlerischen Ausdrucksformen der alten Völker.
Fakt 5: In Gabun lebt eine große Population von Gorillas
Gabun ist die Heimat einer der größten Populationen von westlichen Flachlandgorillas, insbesondere in seinen weitläufigen Nationalparks und Schutzgebieten. Diese Population war jedoch in der Vergangenheit durch mehrere Ebola-Virusausbrüche ernsthaft bedroht. Insbesondere 1994 und erneut Anfang der 2000er Jahre breitete sich Ebola in den Wäldern Gabuns aus, verwüstete die Gorillapopulation und tötete einen beträchtlichen Teil davon. Untersuchungen haben gezeigt, dass diese Ausbrüche nicht nur Auswirkungen auf die menschliche Bevölkerung, sondern auch auf die Wildtierpopulationen hatten. In einigen Gebieten ging die Zahl der Gorillas und Schimpansen aufgrund der Krankheit um fast die Hälfte zurück.
Seitdem wurden die Naturschutzbemühungen intensiviert, wobei der Schwerpunkt auf der Überwachung der Gesundheit der Gorillas, der Einrichtung von Ebola-Impfungen für Wildtiere und der Durchsetzung von Schutzmaßnahmen in den Nationalparks Gabuns liegt.
Fakt 6: Gabun ist die Heimat der Lederschildkröte
Die Küste Gabuns ist ein wichtiger Nistplatz für Lederschildkröten, die größten Meeresschildkröten der Welt. Jedes Jahr kommen Tausende von Lederschildkröten an Land, um an den Stränden Gabuns Eier zu legen, insbesondere in den Schutzgebieten wie den Nationalparks Pongara und Mayumba. Die Strände Gabuns sind Teil eines wichtigen Nistgebiets dieser gefährdeten Art im Atlantik. Jüngste Untersuchungen zeigen, dass das Land eine der größten Nistpopulationen von Lederschildkröten weltweit beherbergt. Diese Schildkröten sind durch den Verlust ihres Lebensraums, Fischernetze und den Klimawandel bedroht. Gabun hat jedoch bedeutende Schritte unternommen, um sie zu schützen, indem es Meeresschutzrichtlinien durchsetzt und ein Netzwerk von Meeresparks schafft.
Fakt 7: Gabun hat viele Höhlen, von denen einige noch von niemandem erforscht wurden
Gabun ist für seine reiche geologische Vielfalt bekannt, zu der zahlreiche Höhlen gehören, von denen viele noch unerforscht sind. Das einzigartige Gelände des Landes, das von Kalksteinformationen geprägt ist, bietet ideale Bedingungen für die Entwicklung ausgedehnter Höhlensysteme. So sind beispielsweise die Lékabi-Höhlen und die Höhlen im Mayumba-Nationalpark für ihre komplexen Strukturen bekannt, doch die detaillierte Erkundung dieser Gebiete ist begrenzt.
Jüngste geologische Untersuchungen haben ergeben, dass in den üppigen Regenwäldern Gabuns noch viele weitere Höhlen verborgen sind, von denen einige bedeutende archäologische und paläontologische Funde enthalten könnten. Diese unerforschten Höhlen könnten Einblicke in die Naturgeschichte Gabuns bieten und möglicherweise unentdeckte Arten beherbergen. Die Kombination aus biologischer und geologischer Forschung bietet Wissenschaftlern und Abenteurern gleichermaßen eine einzigartige Gelegenheit.
Fakt 8: Gabun hat eine reiche Volkstradition
Das mündliche Erzählen ist ein wichtiger Aspekt der gabunischen Kultur und dient dazu, Geschichte, moralische Lehren und Folklore von einer Generation an die nächste weiterzugeben. Ältere Menschen versammeln oft Kinder und Gemeindemitglieder, um Geschichten zu erzählen, die die Werte und Überzeugungen ihrer Gesellschaft verkörpern und die kulturelle Identität stärken.
Auch das Malen und die Herstellung von Masken sind ein wesentlicher Bestandteil des künstlerischen Ausdrucks in Gabun. Masken werden oft für verschiedene Zeremonien, darunter Tänze und Rituale, hergestellt und haben eine tiefe spirituelle Bedeutung. Die aufwendigen Designs und leuchtenden Farben dieser Masken sind nicht nur ästhetisch ansprechend, sondern vermitteln auch Bedeutungen, die mit kulturellen Überzeugungen und dem sozialen Status zusammenhängen.
Fakt 9: Gabun hat eine junge Bevölkerung
Gabun hat eine bemerkenswert junge Bevölkerung mit einem Durchschnittsalter von etwa 20 Jahren, was auf einen dynamischen demografischen Trend hindeutet. Das Land erlaubt seinen Bürgern, ab dem Alter von 21 Jahren zu wählen. Gabun hat auch Fortschritte in der menschlichen Entwicklung gemacht und erreicht mit seinem Human Development Index (HDI) eine Platzierung, die es zu den fortschrittlicheren Ländern Afrikas zählt, obwohl es in den Bereichen Gesundheit, Bildung und wirtschaftliche Gerechtigkeit noch Herausforderungen gibt.
Im Bildungsbereich hat Gabun daran gearbeitet, den Zugang und die Qualität zu verbessern, insbesondere in ländlichen Gebieten, was für die Nutzung des Potenzials seiner jungen Bevölkerung von entscheidender Bedeutung ist. Das Wirtschaftswachstum wurde durch Öleinnahmen angetrieben, aber es gibt Bemühungen, die Wirtschaft zu diversifizieren und in Sektoren wie Tourismus und Landwirtschaft zu investieren.
Fakt 10: Rund 80% des Staatsgebiets von Gabun sind bewaldet
Etwa 80% der Landfläche Gabuns sind von dichten tropischen Wäldern bedeckt, was das Land zu einem der waldreichsten Länder Afrikas macht. Diese ausgedehnte Waldfläche spielt eine entscheidende Rolle für die Artenvielfalt des Landes und dient als Lebensraum für eine Vielzahl von Wildtieren, darunter Gorillas, Elefanten und zahlreiche Vogelarten. Die Wälder Gabuns sind auch wegen ihrer Kohlenstoffspeicherkapazität von Bedeutung und tragen zu den globalen Bemühungen gegen den Klimawandel bei.
Die Regierung von Gabun hat die Bedeutung dieser Wälder erkannt und verschiedene Schutzmaßnahmen eingeleitet. Das Land beherbergt mehrere Nationalparks, darunter Loango und Ivindo, die zum Schutz der reichen Ökosysteme des Landes beitragen und gleichzeitig den Ökotourismus fördern sollen.