Kurzinfo über Burkina Faso:
- Bevölkerung: Ca. 23,5 Millionen Menschen.
- Hauptstadt: Ouagadougou.
- Amtssprache: Französisch.
- Weitere Sprachen: Mehr als 60 indigene Sprachen, darunter Moore, Fulfulde und Dioula.
- Währung: Westafrikanischer CFA-Franc (XOF).
- Regierungsform: Halbpräsidentielle Republik (obwohl es in den letzten Jahren zu politischer Instabilität kam).
- Wichtigste Religion: Islam und Christentum, daneben traditionelle afrikanische Glaubensrichtungen.
- Geografie: Binnenstaat in Westafrika, grenzt im Norden und Westen an Mali, im Osten an Niger, im Südosten an Benin und im Süden an Togo, Ghana und Côte d’Ivoire. Burkina Faso ist überwiegend von Savannenlandschaften geprägt, mit einigen bewaldeten Regionen und saisonalen Flüssen.
Fakt 1: Die Hauptlandschaften von Burkina Faso sind Savannen
Das Land ist hauptsächlich von tropischen Savannen geprägt, die große Teile seines Geländes bedecken und eine Vielzahl von Gräsern, Sträuchern und vereinzelten Bäumen beherbergen. Diese Savannen werden in zwei Haupttypen unterteilt: die sudanesische Savanne im Süden und die sahelische Savanne im Norden.
In der Zone der sudanesischen Savanne, die mehr Niederschläge erhält, ist die Landschaft grüner und weist eine dichtere Vegetation auf, darunter Sheanussbäume, Affenbrotbäume und Akazien. Die sahelische Savanne im Norden des Landes ist trockener, mit spärlicher Vegetation und kürzeren Gräsern, die an trockenere Bedingungen angepasst sind. Diese Region grenzt an die Sahara, und die fortschreitende Wüstenbildung stellt aufgrund der begrenzten Niederschläge eine anhaltende ökologische Herausforderung dar.
Burkina Faso hat auch einige andere bemerkenswerte Landschaften, wie felsige Hochebenen und saisonale Flüsse (von denen viele für Teile des Jahres trocken sind). Diese vielfältigen Landschaften unterstützen verschiedene Formen der Landwirtschaft sowie Wildtiere, insbesondere in Schutzgebieten wie dem Arly-Nationalpark und dem W-Nationalpark, die Burkina Faso mit den Nachbarländern Benin und Niger teilt.
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Fakt 2: Burkina Faso hat eine Reihe von Staatsstreichen und politischen Umwälzungen erlebt
Seit der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 hat Burkina Faso zahlreiche Militärputsche und Führungswechsel erlebt. Eine der bemerkenswertesten Persönlichkeiten in der politischen Geschichte des Landes war Thomas Sankara, der 1983 durch einen Staatsstreich an die Macht kam und eine revolutionäre Regierung anführte, die sich auf Antiimperialismus und Selbstversorgung konzentrierte. Sankara wurde jedoch 1987 bei einem weiteren Staatsstreich ermordet, angeführt von Blaise Compaoré, der dann 27 Jahre lang regierte, bis er 2014 abgesetzt wurde.
In den letzten Jahren hatte Burkina Faso mit Unsicherheit und Gewalt zu kämpfen, insbesondere aufgrund des Aufstiegs extremistischer Gruppen und bewaffneter Konflikte in der Sahelzone. Seit 2015 haben islamistische Aufstände und lokale Konflikte zugenommen, insbesondere im Norden und Osten des Landes, was zu weit verbreiteter Vertreibung und humanitären Herausforderungen geführt hat. Diese Instabilität hat sich auf die Sicherheitsbedingungen ausgewirkt, da es häufig zu Angriffen auf Zivilisten und militärische Ziele kommt.
Die politische Lage ist nach wie vor instabil, da es im Jahr 2022 zu mehreren Militärputschen kam. Die Sicherheitsprobleme in Burkina Faso in Verbindung mit der anhaltenden politischen Unsicherheit machen das Land zu einem schwierigen Umfeld für Einwohner und Besucher. Wenn Sie einen Besuch in einem Land planen, informieren Sie sich über die Richtlinien des Außenministeriums Ihres Landes und prüfen Sie, ob Sie neben dem Visum weitere Dokumente benötigen, wie z. B. einen internationalen Führerschein, um in Burkina Faso Auto zu fahren, oder ob Sie sich bei einem Besuch in gefährlichen Regionen um Sicherheit und Begleitschutz kümmern müssen.
Fakt 3: In Burkina Faso gibt es 3 UNESCO-Welterbestätten zu sehen
Burkina Faso beherbergt drei UNESCO-Welterbestätten, die alle das reiche kulturelle und historische Erbe des Landes widerspiegeln:
- Die Ruinen von Loropéni: Die Ruinen von Loropéni wurden 2009 in die Liste aufgenommen. Sie sind eine befestigte Siedlung im Südwesten Burkina Fasos, die Teil der größeren Lobi-Kulturregion ist. Diese Steinruinen stammen aus mehreren Jahrhunderten und werden mit dem transsaharischen Goldhandel in Verbindung gebracht, der in der Region zwischen dem 11. und 19. Jahrhundert floriert haben soll. Sie sind die am besten erhaltenen Überreste der alten Siedlungen in der Region und unterstreichen die historische Rolle Burkina Fasos in Handelsnetzwerken.
- Die antiken Eisenverhüttungsstätten: Diese Stätte wurde 2019 hinzugefügt und umfasst fünf Orte in Burkina Faso, an denen Zeugnisse der antiken Eisenschmelztechnologie erhalten sind. Diese über 2.000 Jahre alten Stätten zeigen die frühen Fortschritte der Region in der Metallurgie und die kulturellen Praktiken im Zusammenhang mit der Eisenproduktion, die in den lokalen Gesellschaften eine entscheidende Rolle spielten.
- Der W-Arly-Pendjari-Komplex (gemeinsam mit Benin und Niger): Dieses riesige grenzüberschreitende Parksystem, das 1996 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde, erstreckt sich über Burkina Faso, Benin und Niger. Der W-Arly-Pendjari-Komplex (WAP) ist für seine Artenvielfalt bekannt und beherbergt eine Reihe von Wildtieren, darunter Elefanten, Löwen, Geparden und verschiedene Vogelarten. Der burkinische Teil umfasst den Arly-Nationalpark, einen wichtigen Lebensraum innerhalb dieses größeren Naturschutzgebiets.
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Fakt 4: Burkina Faso hatte nach der Unabhängigkeit einen anderen Namen
Nach der Unabhängigkeit von Frankreich im Jahr 1960 hieß Burkina Faso ursprünglich Obervolta. Der Name „Obervolta“ bezog sich auf das obere Flussbecken des Volta, der durch das Land fließt.
1984 änderte der damalige Präsident Thomas Sankara den Namen des Landes in Burkina Faso, was in der lokalen Mossi-Sprache „Land der ehrlichen Menschen“ bedeutet. Diese Namensänderung war Teil von Sankaras umfassender Vision, die nationale Identität und den Nationalstolz zu fördern und das Land von seiner kolonialen Vergangenheit zu distanzieren.
Fakt 5: Burkina Faso hat ungewöhnliche Moscheen im Sahelstil
Burkina Faso ist für seine charakteristischen Moscheen im Sahelstil bekannt, die sich durch ihre einzigartigen architektonischen Merkmale und ihre kulturelle Bedeutung auszeichnen. Diese Moscheen sind hauptsächlich aus Lehmziegeln (in der Sonne getrocknetem Ton) gebaut und weisen oft eine Kombination aus traditionellen Sahel- und islamischen Architekturelementen auf.
Eines der berühmtesten Beispiele für die Sahel-Architektur in Burkina Faso ist die Große Moschee von Bobo-Dioulasso, der zweitgrößten Stadt des Landes. Diese Moschee wurde im 19. Jahrhundert fertiggestellt und zeigt die traditionellen Lehmbauweisen mit hohen, schlanken Minaretten und dekorativen Motiven, die die lokale Kultur widerspiegeln.
Eine weitere bemerkenswerte Moschee ist die Sankoré-Moschee in der Stadt Ouagadougou, die ebenfalls den Sahel-Baustil verkörpert. Diese Moscheen haben in der Regel Holzbalken, die aus den Wänden herausragen und oft mit aufwendigen Mustern verziert sind, was ihnen ein optisch auffälliges Aussehen verleiht.
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Fakt 6: Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt
Burkina Faso ist eines der ärmsten Länder der Welt. Laut der Weltbank leben etwa 40 % der Bevölkerung unterhalb der internationalen Armutsgrenze von 1,90 $ pro Tag. Die Wirtschaft des Landes ist stark von der Landwirtschaft abhängig, die anfällig für die Folgen des Klimawandels und Umweltprobleme ist. Darüber hinaus ist Burkina Faso mit Problemen der politischen Instabilität und Sicherheitsbedrohungen konfrontiert, was die Armut weiter verschärft und die Entwicklungsbemühungen einschränkt.
Fakt 7: Das Land gehört jedoch zu den zehn Ländern mit der höchsten Geburtenrate und dem höchsten Medianalter der Bevölkerung
Burkina Faso gehört zu den Ländern mit den höchsten Geburtenraten der Welt. Laut aktuellen Statistiken liegt die Geburtenrate bei etwa 37,6 Geburten pro 1.000 Einwohner, was das Land weltweit zu einem der zehn Länder mit der höchsten Geburtenrate macht. Diese hohe Geburtenrate trägt zu einer jungen Bevölkerung bei, mit einem Durchschnittsalter von etwa 18,5 Jahren, einem der niedrigsten Werte weltweit.
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Fakt 8: Im Gegensatz zu seinen Nachbarländern verfügt Burkina Faso nur über wenige natürliche Ressourcen
Das Land verfügt zwar über einige Mineralvorkommen, darunter Gold, das ein wichtiger Exportartikel ist und das Wirtschaftswachstum angekurbelt hat, doch es verfügt nicht über nennenswerte Erdöl- oder Erdgasreserven. Andere Mineralien wie Mangan und Kalkstein sind zwar vorhanden, werden aber nicht so intensiv abgebaut wie in einigen Nachbarländern.
Fakt 9: Die Mossi sind die größte ethnische Gruppe in Burkina Faso, aber es gibt Dutzende anderer
Mossi sind die größte ethnische Gruppe in Burkina Faso und machen etwa 40 % der Bevölkerung aus. Sie leben hauptsächlich in der Zentralregion des Landes und sind für ihre reichen kulturellen Traditionen und ihre soziale Organisation bekannt.
In Burkina Faso leben jedoch zahlreiche ethnische Gruppen, von denen über 60 verschiedene anerkannt sind. Zu den bekanntesten ethnischen Gruppen gehören die Fula (Peul), Gourmantché, Lobi, Bobo, Kassena und Gurma. Jede dieser Gruppen hat ihre eigene Sprache, Bräuche und kulturellen Praktiken, die zur vielfältigen nationalen Identität Burkina Fasos beitragen.
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Fakt 10: In Burkina Faso findet das größte Filmfestival Afrikas statt
In Burkina Faso findet das größte Filmfestival Afrikas statt, das FESPACO (Festival Panafricain du Cinéma et de la Télévision de Ouagadougou). Das FESPACO wurde 1969 gegründet und findet alle zwei Jahre in der Hauptstadt Ouagadougou statt. Es hat sich zu einem bedeutenden Ereignis in der afrikanischen Filmindustrie entwickelt.
Das Festival präsentiert eine Vielzahl von Filmen aus ganz Afrika und fördert so das afrikanische Kino und die afrikanische Kultur. Es bietet Filmemachern eine Plattform, um ihre Werke zu präsentieren, an Diskussionen teilzunehmen und sich mit Branchenexperten zu vernetzen. Das Festival umfasst verschiedene Kategorien, darunter Spielfilme, Dokumentarfilme und Kurzfilme, und verleiht den renommierten „Etalon d’Or“ (Goldener Hengst) an den besten Film.
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Veröffentlicht November 03, 2024 • 12 m zum Lesen